Tierschutzverein Europa

Pancho
Portrait Name: Pancho
Rasse: Hütehund Mischling
Geschlecht: Rüde
Ungefähres Geburtsdatum: 06.2014 (10 Jahre alt)
Ungefähre Größe: 50 cm
Aufenthaltsort: ADPCA

Name: Pancho
Geschlecht: Rüde
Rasse: Hütehund Mischling
Alter: Juli 2014
Schulterhöhe: 50 cm
Gewicht: 15 kg
Gechipt: Ja
Geimpft: Ja
Mittelmeercheck: Ja
Kastriert/sterilisiert: Ja

Hallo, ich bin Pancho!

Genau vor einem Jahr erblickte ich das Licht der Welt, doch leider durfte ich keine unbeschwerte Kindheit erleben, wie sie ein jeder Welpe verdient. Ich musste mir schon früh mein Futter selbst erbetteln und erbeuten, weil ich ganz offensichtlich aus meinem Zuhause vertrieben wurde.
Das Leben auf der Straße ist wirklich übel, vor allem in Spanien, wo es von Menschen eher einen Tritt in den Hintern gibt als ein Stück Wurst. Entsprechend ängstlich und misstrauisch bin ich (noch) gegenüber den Zweibeinern.
Auch die Hunde in meiner Gegend gingen nicht zimperlich mit mir um. Einer hat mich richtig zerbissen. Dabei hatte ich ihm gar nichts getan! Vielleicht dachte er, ich würde ihm seine Mülleimer streitig machen. Revierkämpfe sind hart, und als schwacher Junghund zog ich den Kürzeren. Seitdem ging ich Artgenossen aus dem Weg.

Meinen Vorbesitzern war es egal, wie es mir geht – ich war lediglich ein Besitztum wie ein Haus oder ein Auto. Sie haben mir als Welpe ein Halsband angelegt, das natürlich nicht mit meinem wachsenden Halsumfang mitwuchs. So schnitt es immer tiefer ein – erst ins Fell, dann tief in die Haut. Die Wunde blutete stark und entzündete sich. Es tat höllisch weh, und am Ende dachte ich, ich müsste ersticken!
Wer mich sah, wollte mir das Halsband entfernen, aber ich ließ ja keinen an mich heran. Zu groß war die Angst, was die Leute mit mir anstellen würden. Eines Tages war es plötzlich weg. Vielleicht bin ich an einem Ast hängengeblieben und es hat sich gelöst, oder jemand hat es geschafft, sich unbemerkt an mich heranzuschleichen und den Verschluss zu öffnen. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Aber seitdem kann ich wieder frei atmen.

Eine Helferin des Tierheims ADPCA beobachtete mich schon seit Monaten, wie ich in der Nähe von Zaragoza vagabundierte. Aufgrund des Halsbands ging sie davon aus, dass ich einen Besitzer habe, aber so abgemagert, vernachlässigt und voller Parasiten konnte ich nicht wirklich jemandem gehören – jedenfalls niemandem, der sich um seine Tiere kümmert. Sie versuchte mehrfach, mich einzufangen, aber ich war schlauer als sie. Oder sagen wir besser: Ich dachte, ich sei schlauer, denn es wäre schlauer gewesen, mich einfangen, füttern und medizinisch betreuen zu lassen. Doch so weit dachte ich damals nicht.

Immerhin ließ ich mich in ein Gehege zu einem Futterplatz locken und konnte mich satt fressen. Langsam, sehr langsam, gewann ich ein wenig Vertrauen. Doch ich blieb auf der Hut und suchte das Weite, wenn mir jemand zu nahe kam. Als ich einmal nicht aufpasste, fiel die Tür hinter mir ins Schloss. Das war’s, dachte ich. Dass die Leute es nur gut mit mir meinten, davon war ich in dem Moment noch nicht überzeugt.

Sie brachten mich ins Tierheim, gaben mir Wasser und Futter, befreiten mich von den inneren und äußeren Parasiten und untersuchten mich auf Krankheiten. Obwohl ich so lange auf der Straße gelebt hatte und jeden Mist fressen musste, um zu überleben, war ich – abgesehen von meiner Unterernährung – kerngesund. Ich wurde auf alle Mittelmeerkrankheiten negativ getestet. Ich spüre, dass die Menschen hier mir nur Gutes wollen, und so erhole ich mich langsam aber sicher von meiner Angst und Traurigkeit.

Inzwischen hole ich mir sogar meine Streicheleinheiten ab, die ich als Welpe vermisst habe und auch heute noch mehrmals täglich brauche. Die Pfleger sagen, ich sei ein sehr lieber Hund mit einem hervorragenden Charakter. Es stimmt: Wenn sich jemand nähert, knurre ich ihn nicht an – trotz meiner schlechten Erfahrungen. Ich lasse sogar das typische Tierschützer-Geknutsche über mich ergehen. Ich bin sehr folgsam und fahre sogar gerne im Auto mit. Nur an der Leine laufen kann (will) ich noch nicht. Kein Wunder: Die Erinnerungen an das enge Halsband sind noch zu frisch. Daher müsst Ihr mir ein Geschirr anlegen, wenn Ihr mit mir Gassi geht.

Meinen Artgenossen gegenüber verhalte ich mich sehr sozial, obwohl mich ein Hund mal fast zerlegt hat (das war eine völlig andere Situation). Egal ob groß oder klein, Hündin oder Rüde, ich bin freundlich zu allen Vierbeinern. Wenn sie mich im Freigehege zum Spielen auffordern, bin ich sofort dabei. Es macht Spaß, so ausgelassen zu sein, das erste Mal in meinem Leben.

Meiner künftigen Familie muss ich allerdings sagen: Gebt mir etwas Zeit. Fremden gegenüber bin ich etwas ängstlich. Aber wenn Ihr mich nicht drängt, sondern mich einfach in Ruhe lasst, werde ich bald von allein zu Euch kommen, um zu spielen und zu schmusen. Abgesehen von meinem anfänglichen Misstrauen bin ich ein ganz normaler Junghund, der gerne lange Spaziergänge macht, mit Artgenossen spielt und viel Aufmerksamkeit braucht. Ihr müsst natürlich Regeln aufstellen und durchsetzen, aber bitte auf die sanfte Art. Konsequenz: ja, Strenge: nein. Sonst könnt Ihr mit den vertrauensbildenden Maßnahmen von vorne anfangen. Deshalb sollten Eure Kinder schon etwas größer sein – alt genug, um meine Situation zu verstehen und angemessen damit umzugehen. Gemeinsam werden wir das schaffen!

Nach dieser Zeit des Leids und der Entbehrungen möchte ich einfach nur glücklich sein. Wenn Ihr meine Familie werden wollt, meldet Euch bitte bald bei meiner Vermittlerin Yvonne Ender.

Hier gibt es noch ein Video von dem Buben:



Yvonne Lozano Alonso (Sprachen: Deutsch, Englisch)
Handy: 0177-3304423
»

Warning: mysqli_close() expects exactly 1 parameter, 0 given in /var/www/vhosts/hosting159279.ae80d.netcup.net/httpdocs/legacy_site/footer.php on line 38