Tierschutzverein Europa

Trufo
Portrait Name: Trufo
Rasse: Mischling
Geschlecht: Rüde
Ungefähres Geburtsdatum: 04.2006 (18 Jahre alt)
Ungefähre Größe: 60 cm
Aufenthaltsort: ADPCA

Name: TRUFO
Geschlecht: Rüde
Rasse: Mischling
Schulterhöhe: 60 cm
Gewicht: 27 kg
Fell: halblang
Alter: Mai 2006
Kastriert: ja
Krankheiten: keine
Analyse vom 18. Dezember 2015: negativ getestet auf Mittelmeerkrankheiten (Filarien, Ehrlichiose, Anaplasma und Lyme-Borreliose)


Hallo, ich bin Trufo!

Wenn ich eine Schnecke wäre, würde ich mich in mein Haus zurückziehen und nie wieder rauskommen. „Ach, der übertreibt“, denkt Ihr vielleicht. Nein, ich übertreibe nicht. Wenn mich ein Fremder anfassen will, werde ich stocksteif, ziehe meine Rute unter den Bauch und fange an zu zittern. Dabei bin ich eigentlich sehr verschmust, anhänglich und liebebedürftig. Um mein Vertrauen zu gewinnen, braucht Ihr mehr als die legendäre Engelsgeduld. Ich brauche viel Zeit, um mich in einer neuen Umgebung und bei neuen Menschen einzugewöhnen. Jede Veränderung – auch zum Guten – macht mir Angst. Nach einer Weile taue ich auf und lasse mich kraulen, wie Ihr auf den Videos sehen könnt. Es lohnt sich also, mein Vertrauen zu gewinnen.

Aber woher kommt diese große Angst, die ich schon seit einem Jahrzehnt mit mir herumtrage? Sie kommt von einem traumatischen Erlebnis: Ich dachte nämlich mal, ich müsste ersticken. Als ich noch ein Welpe war, band mein Besitzer mir ein Seil um den Hals. Ich wuchs, mein Hals wurde breiter, doch mein Besitzer passte die Größe meines „Halsbands“ nicht an. So schnitt es über die Zeit immer tiefer ins Fleisch. Die Wunde war so verkrustet, dass man gar nicht sehen konnte, wo das Gewebe aufhört und das Seil anfängt. Das waren höllische Schmerzen! Mein Besitzer bemerkte es gar nicht, denn er hatte mich längst in die Berge gebracht und dort ausgesetzt. Weit und breit niemand, der mir hätte helfen können. Kein Futter, kein Heim, kein Rudel. Nichts.

Mein Glück war, dass ich eines Tages einem Arbeiter aus der Gegend über den Weg lief. Ich war mittlerweile in einem desolaten körperlichen Zustand – abgemagert, voller Parasiten, und eben mit dieser grässlichen Wunde. Der Arbeiter nahm mich mit und brachte mich sofort zum Tierschutz. Ich wurde sofort operiert, der Tierarzt musste das Seil aus meinem Fleisch schneiden. Nun versteht Ihr sicher, warum ich meine Angst bis heute nicht überwunden habe. Was man als Welpe erlebt, brennt sich tief in die zarte Seele ein.

Nun sitze ich schon seit zehn Jahren hier im Tierheim ADPCA. Bisher war ich immer unsichtbar für potenzielle Adoptanten, denn sobald Fremde auf dem Gelände aufkreuzten, verzog ich mich ins hinterste Eck meiner Hütte. Im Internet habe ich deutlich bessere Chancen auf eine Vermittlung, denn wenn ich mit meinen Pflegern zusammensitze, bin ich relativ entspannt und zeige mein wahres Wesen, das nur bei sehr engen Vertrauten unter meiner ängstlichen Hülle hervorkommt.

Bis wir, liebe Adoptanten, soweit sind, dass ich ruhig neben Euch sitze, die Augen schließe und mich kraulen lasse, müsst Ihr viel Liebe, Geduld und Zeit investieren. Wenn Ihr einen Hund möchtet, der Euch vor Freude in die Arme springt – sorry, das kann ich Euch nicht bieten. Aber nach ein paar Wochen oder Monaten vorsichtiger Zuneigung werde ich Euch ins Herz schließen und Euch ein treuer Begleiter sein. Hundeschule und andere Aktivitäten braucht Ihr gar nicht erst einzuplanen, denn ich suche nur einen geschützten Ort, an dem ich angstfrei leben kann. Ein strenges Regiment dürft Ihr nicht führen, es erschreckt mich schon, wenn Ihr laut redet. Gebt mir die Zeit, die ich brauche, um Vertrauen zu fassen. Sicherheit vermittelt Ihr mir nicht durch gutes Zureden, sondern nur als Vorbild in Form eines souveränen Rudelführers, bei dem ich mich sicher fühle.

Äußerlich betrachtet gibt es eigentlich keinen Grund, mich zu adoptieren: Ich habe mindestens zwei Drittel meines Lebens hinter mir, bin nicht gerade eine Schönheit und noch dazu ein Angstbündel. Aber wie sagte schon der kleine Prinz: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“ Das Wesentliche in mir ist meine Sanftheit, meine Zärtlichkeit und mein großes Herz. Ich brauche so viel Liebe und Zuneigung, aber ich wage es kaum, sie bei den Pflegern abzuholen, wie andere Hunde es tun. Ich hab immer das Gefühl, ich hätte diese Liebe nicht verdient. Doch wer hätte es mehr verdient als ich, der ich so viel erleiden musste?

Wenn auch Ihr ein großes Herz habt, dann überlasst die jungen, hübschen Hunden den anderen Interessenten und schenkt mir ein paar Jahre Glück und einen Lebensabend in Würde an Eurer Seite. Noch sind meine Augen voller Traurigkeit, aber wenn ich mit Euch zusammen durch die Wälder und Wiesen streifen kann, werde ich neuen Lebensmut fassen. Ihr dürft nicht vergessen, dass ich außer der schmerzvollen, entbehrungsreichen Zeit in den Bergen und dem Tierheim noch nichts von der Welt gesehen habe. Schon bald wird der erste kleine Freudenschimmer in meinem Blick zu sehen sein, und nach einer Weile werden meine Augen strahlen. Ich würde so gerne meine schlechten Erfahrungen vergessen und lernen, wie gütig Menschen sein können. Da ich keinen Trubel um mich herum haben möchte, sollten bei Euch keine kleinen Kinder sein. Größere, verständige Kinder und Jugendliche sind ok, sofern sie mit meiner Angst umgehen können. Selbst wenn mich jemand erschreckt, reagiere ich defensiv. Ich würde nie absichtlich jemanden verletzen!

Mit meinen Artgenossen komme ich prima aus – egal ob Rüde oder Hündin, groß oder klein, jung oder alt. Keine Spur von Angst! Meinen Zwinger teile ich mit der lustigen Gea, die keinen Spaß auslässt. Auf dem Video seht Ihr, wie sie ihre Decke schüttelt, als ob sie gerade die Beute ihres Lebens erlegt hätte. Ich schaue ihr gerne dabei zu und folge ihr auf Schritt und Tritt, wenn wir Freigang haben. Bei den Pflegern schmeißt sie sich immer ran, und da ich mich im Hintergrund halte, bekommt sie viel mehr Streicheleinheiten ab als ich. So gerne würde ich mich auch an diese netten Menschen drücken, aber wollen heißt noch lange nicht können.

Ich weiß, es ist keine leichte Entscheidung. Aber wenn Ihr mich adoptiert, werdet Ihr es nicht bereuen. Ich gehe gut an der Leine, und ans Auto werde ich mich auch gewöhnen. Anfangs solltet Ihr mich an der Schleppleine laufen lassen, denn die Welt ist voller neuer Eindrücke, die ich nicht einordnen kann.

Wenn Ihr mir ein paar glückliche Jahre schenken wollt, meldet Euch bitte bald bei meiner Vermittlerin Bianca Korus.




Bianca Korus (Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch)
Handy: 0177 2476338
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